Mein Name ist Ulrich Fuchs, ich unterstütze als freier Berater Anwenderunternehmen und Beratungshäuser in allem, was im Umgang mit dem ERP-System "Infor LN" und seinen Vorgängerversionen (Baan IV, Baan V) so an Aufgaben anfällt. Ich bin Projektleiter, Berater und Softwareentwickler, und weil ich alle drei Rollen tatsächlich beherrsche, bin ich der Joker immer dann, wenn's anspruchsvoll wird.

Weil Neuigkeiten, über die ich so stolpere, vielleicht auch für andere interessant sind, gibt's dieses Blog. Meine Kontaktdaten finden Sie unter
www.ulrich-fuchs.de.



Dienstag, 25. Mai 2010

No software patents!

Im Zuge der jüngsten BGH-Entscheidung zum Thema Softwarepatente, die quasi alles, was Software ist, zur Technik deklariert, und so einen weiteren Sargnagel verfertigt für die Beerdigung der Nicht-Patentierbarkeit von Software, die durch das europäische Patentübereinkommen eigentlich festgelegt ist, ist auch hier dringend zu laut zu rufen, zu jammern und zu wehklagen. Und klar zu machen, dass Softwarepatente schlecht für die Wirtschaft sind, schlecht für den Standort Europa sind, schlecht für uns alle sind, die wir mit Arbeit und Ideenreichtum unseren Lebensunterhalt finden und die Gesellschaft vorwärts bringen. Gut ist die Idee, Ideen (nicht: Erfindungen, das ist was anderes!) zu monopolisieren wirklich nur für blutsaugende Patentanwälte (die ihr gerechtes Schicksal ereilen möge, jawohl).

Sie meinen, Sie sind als Baan/Infor-Anwenderunternehmen nicht von Softwarepatenten betroffen?

Nur, so lange Sie nicht eine Niederlassung in den USA haben, und mit selbstentwickelter VB-Software und dem Baan-Client als durch VB angesteuertes OLE-Objekt auf Baan zugreifen. Das wäre nämlich bspw. in den USA patentiert. Unter die im Patent erwähnten Claims fallen nicht nur die seit Baan IV ausgelieferten Excel-Makros (die man glücklicherweise als Prior Art anführen könnte), und viele von Anwenderunternehmen gebauten Integrationen (suchen Sie mal im Baanboard nach "OLE"). Darunter fallen bswp. auch der Infor-Worktop, der DEM, der Infor Form Editor, der Infor Service Planner und wahrscheinlich noch diverse andere Standardkomponenten. Entweder verletzt Infor ständig Patente, oder Sie haben diese Trivialpatentinhaber mit Ihren Lizenzgebühren mitgefüttert.

Und kommen Sie da bloß nicht auf die Idee, ein Webfrontend für Ihre Kunden vor Ihre Auftragserfassung zu schalten, oder gar darauf, über EDI Auftragsbestätigungen zu schicken. Diese geniale, durch jahrzehntelange Forschung möglich gewordene Idee hat sich in den USA nämlich schon IBM patentieren lassen.

Ach so, und ohne USA-Niederlassung müssen Sie sich keine Sorgen nur so lange machen, wie bei uns nicht ähnlicher Wahnsinn grassiert. Wie gesagt, wir sind auf dem Weg dahin.

Tun Sie ein bisschen was dagegen, unterschreiben Sie wenigstens schon mal hier.

Freitag, 21. Mai 2010

Oh je,

soll das Open-SOA-Kind schon wieder einen neuen Namen kriegen?

Oder was sonst soll ab demnächst wohl Infor ION heißen, angemeldet unter dem Bereich "computer software, namely, middleware for use in enterprise resource planning, enterprise application integration and service-oriented architecture"?